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eine schreibende, sehr bekannte juristin und eine weitere renommierte juristin verfassen zusammen ein buch über recht und gerechtigkeit, das besser als sachbuch dahergekommen wäre.

denn der fall rund um maries supersandwich und den außenseiter der klasse wirkt doch allzu konstruiert und auf ein einziges ziel hin verfasst: nämlich eine gerichtsverhandlung nachzustellen. in den meisten schulen gibt es aber bereits klassenräte, die nach einem ganz ähnlichen verfahren ablaufen. schade also, dass sich juli zeh, die schreiben kann und phantasie hat, keine bessere geschichte ausdenken konnte. denn die lesenden ahnen ziemlich schnell, was da passiert sein muss.

nichtsdestotrotz gibt es ulkige charaktere: tolle, gefakte super-stullen, einen vorlauten bösewicht und einen neuen, sensiblen mitschüler mit komischem essverhalten sowie einen schul-therapie-hund und natürlich wunderbare illustrationen von lena hesse. ruhig ausführlicher hätte dagegen das nachwort „nachgefragt“ sein können, in dem erklärt wird, wie ein strafverfahren funktioniert. hier kann man in kurzen, leicht verständlichen kapiteln nachlesen, wie es zur strafverfolgung kommt, wer ermitteln darf und ob lügen vor gericht erlaubt ist. es wird erklärt, wozu schwarze roben im gerichtssaal getragen werden und wie entschieden bzw. gestraft wird. man weiß also nach der lektüre eine ganze menge über die vorgänge bei gericht. die kindgerechten, unterhaltsamen erläuterungen machen richtig lust, noch mehr über unser rechtssystem und die gerichtsbarkeit zu lernen.